Neuer Ofen nimmt Betrieb auf

Rest-CO2-Gehalt in Branntkalk nur noch 0,5 %

Wie geplant konnte der neue Ofen der KFN im vergangenen Oktober erstmals gezündet werden. Dank seiner innovativen Technologie lässt sich mit ihm Branntkalk mit sehr niedrigem Rest-CO2-Gehalt und sehr hoher Reaktivität herstellen.

Realisiert wurde der neue «parallel flow regenerative»-Kalkofen (PFR) von der Maerz Ofenbau AG, Weltmarktführerin im Bereich Kalkschachtöfen. Die beiden Unternehmen verbindet eine jahrelange Zusammenarbeit. Der erste PFR-Kalkofen mit Ölfeuerung von Maerz wurde 1994 durch die KFN in Betrieb genommen, 2013 folgte die Umstellung auf Erdgasbefeuerung. Gestartet wurde das aktuelle Ofenprojektes mit der Vertragsunterzeichnung im August 2018, übergeben wurde er nun nach erfolgreich absolvierter Abnahme im vergangenen November.

Neues Verfahren gegen Rekarbonisierung

Der neue PFR-Kalkofen verfügt als Antwort auf die steigenden Marktanforderungen neben einer Erdgasfeuerung auch über einen Nachkühler. Der Ofen wurde speziell auf einen sehr niedrigen Rest-CO2-Gehalt sowie eine hohe Reaktivität des Branntkalks ausgelegt. Um diese Produktqualität langfristig erzielen zu können, war es nötig, einen PFR-Kalkofen mit direktem Cross-Over-Kanal zu entwickeln. Bisher war dabei eine Rekarbonisierung des Branntkalkes in der Kühlzone unvermeidlich. Durch die Einführung eines innovativen neuen Verfahrens konnte dies nun jedoch vermieden werden.

Grosser Ausnutzungsgrad des Kalksteins

Mit dem neuen Ofen kann die KFN ihren gesamten Kalkbedarf decken. Deswegen ist es wichtig, eine möglichst hohe Auslastung des Steinbruchs zu erzielen. Um dies zu erreichen, wird der Kalkstein in einer zweistufigen Brechanlage, die 2010 ebenfalls von Maerz errichtet wurde, mit zwei Doppelwalzenbrechern auf circa 100 mm gebrochen. Im Anschluss werden Gesteinsbrocken in der Grösse 15 bis 40 mm sowie der Grösse 40 bis 100 mm gesiebt und gewaschen. Die unterschiedlich grossen Kalksteine werden zu gleichen Teilen dem Ofen zugeführt. Durch den Einsatz von Doppelwalzenbrechern und das sehr breite Korngrössenspektrum im PFR-Kalkofen kann ein Ausnutzungsgrad von circa 85 % des im Steinbruch abgebauten Kalksteins erreicht werden. Anschliessend wird dieser zu den bekannten Netstaler Kalk- und Kalkstein-Produkten weiterverarbeitet, die in diversen Branchen zum Einsatz kommen.

Weitere Informationen zum neuen PFR-Kalkofen der KFN finden Sie im Artikel der ZKG (Englisch).