Kalklexikon - Teil 1

Kennen Sie die verschiedenen Arten von Calciumcarbonat?

Berühmte Geschwister
Calciumcarbonat ist nicht gleich Calciumcarbonat. Dabei haben die Unterarten des Calciumcarbonats oft bekanntere Namen als der Überbegriff.

Natürliche Calciumcarbonate sind Sedimentgesteine maritimen Ursprungs. Man unterscheidet dabei Kreide, Kalkstein und Marmor: 

Kreide ist ein Sedimentgestein aus der geologischen Kreideformation und besteht aus kaum verfestigten Calcitkristallen. Es handelt sich vorwiegend um Überreste einzelliger Algen. 

Kalkstein ist ein Sedimentgestein unterschiedlichen Alters, das stärker verfestigt ist als die Kreide. Die Gesteinsbildner waren Schnecken und Muscheln. 

Marmor entsteht im Erdinnern durch chemische Umkristallisation unter Druck- und Temperatureinwirkung aus vorgebildeten Kreide- oder Kalksteinvorkommen (Metamorphose). Der resultierende Stein ist relativ hart mit grobkörnigem Gefüge. 

Gefälltes Calciumcarbonat (Calciumpräzipitat) wird auch PCC (präzipitiertes Calciumcarbonat) bezeichnet. Dieses Calciumcarbonat wird aus Kalkstein über einen Umkristallisierungsprozess hergestellt. Durch Brennen und Ausfällen entsteht ein Produkt höchster Reinheit. PCC entsteht auch als Nebenprodukt bei der Soda-Herstellung.
PCC unterscheidet sich von dem durch Vermahlung von Rohstein hergesellten Kalksteinmehl oder natürlichem Calciumcarbonat durch die definierte Kristallstruktur, die geringere Korngrösse, die Reinheit und den dadurch bedingten hohen Weissgrad.
Die synthetische Herstellung von PCC ermöglicht Kristallstrukturen, die in der Natur nicht vorkommen. 

Dolomit ist ein wie Marmor durch Metamorphose entstandenes Doppelcarbonat aus Calcium und Magnesium. Gemahlener Dolomit wird in ähnlichen Anwendungen wie das natürliche, gemahlene Calciumcarbonat eingesetzt.

Das im Dolomit reichlich enthaltene Magnesium ist neben Calcium ein wichtiges Bioelement der landwirtschaftlich genutzten Böden und Pflanzen sowie zentraler Baustein im Chlorophyll. Ohne Magnesium gäbe es kein Blattgrün! Dolomit ist daher vorzüglich geeignet, durch Übersäuerung geschädigte Böden wieder zu verbessern.